Rückblick zur Zukunftswerkstatt in München-Riem
Gemeinsam mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hat der Bayrische Reit- und Fahrverband Jugendliche im Alter von 15 bis 26 Jahren nach München-Riem auf die Olympia Reitanlage eingeladen, um über die Zukunft des Pferdesports zu reden. Die Teilnehmerinnen nahmen sich das Wochenende Zeit, um sich auszutauschen, zu vernetzen und über die Themen zu sprechen, die sie aktuell bewegen.
Das Wochenende startete am Freitagabend mit einem Kennenlernen und einer Führung über die Olympia Reitanlage mit Sabine Winterling, stellvertretende Jugendleitung Bayern. Schnell wurde klar, dass den Jugendlichen die aktuellen Probleme im Pferdesport bewusst sind und sie ein großes Bedürfnis haben, sich darüber auszutauschen.
Am Samstagvormittag setzte sich das Programm mit der Kritikphase der Zukunftswerkstatt fort. Als größte Baustellen im Pferdesport identifizierten die Teilnehmerinnen vier zentrale Punkte. Zum einen wurde stark kritisiert, dass sich jeder „Reitlehrer“ nennen darf und viele Personen ohne Qualifikation Unterricht geben. Damit geht einher, dass viel Wissen fehlt. Ein weiter Punkt war der, dass Schulbetriebe nicht gut dastehen und somit häufig die Jugendförderung fehlt. Außerdem beschäftigte die Jugendliche das Thema “Tierschutz” und sie forderten konsequentere und strengere Kontrollen.
Am Nachmittag durften die Jugendlichen überlegen, wie sie sich den „perfekten Pferdesport“ vorstellen würden. Ihre konkreten Wünsche formulierten sie am Sonntagvormittag in einer Videobotschaft. Diese reichten von qualifizierten Trainern über Zusammenhalt unter den Reitern bis zur Forderung, dass das Pferdewohl immer an erster Stelle stehen muss.
Den Abschluss bildete die Realitätsphase, in der die Teilnehmerinnen überlegten, was sie als junge Menschen im Pferdesport dazu beitragen können, um das Ansehen des Pferdesports in der Gesellschaft zu verbessern. Sie möchten in Zukunft Lehrgänge in ihren Vereinen initiieren, Informationsveranstaltungen durchführen, Sponsoren und Spendengelder akquirieren und in die Ausbildung von qualifizierten Trainern und Schulpferden investieren. Auch sich selbst fortbilden, wollen die Teilnehmenden und bekamen einen Einblick darin, welche Qualifikationsmöglichkeiten es im Pferdesport gibt und wie man eigentlich Trainer wird.
Abgerundet wurde das Wochenende durch einen Besuch in der Trampolinhalle und gemeinsame Abendaktivitäten. Auch in Zukunft wollen die Teilnehmenden in Kontakt bleiben und Best Practice Beispiele austauschen.
Maja Baier, Mitglied in der Bundesjugendleitung der FN für Jugendbildungsarbeit, sagt nach dem Wochenende: „Ich bin begeistert wie viele Ideen aus der Zukunftswerkstatt entstanden sind und freue mich sehr zu sehen, was die Teilnehmerinnen daraus in ihren Vereinen umsetzen. Wir müssen der Jugend eine Stimme geben und ihnen die Chance geben, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.“
Gemeinsam mit Annika Schalück, Jugendreferentin der FN hat die 28-Jährige das Projekt „Zukunftswerkstätte für Jugendliche im Pferdesport“ initiiert und in München bereits zum dritten Mal durchgeführt. Gefördert werden die Zukunftswerkstätte durch die Deutsche Sportjugend (dsj) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Text und Fotos: Annika Schalück